Der nahende Sommer bringt Wärme, laue Aben-de, Regeneration und hoffentlich auch ausreich-end Regen mit sich - von vielen Menschen lang und heiß ersehnt. Weniger Sehnsucht haben wir in der Regel nach jenen Insekten, die vor lauter Vorfreude auf unser Blut das Surren nicht lassen können. Sie bringen uns um den Schlaf, und wir bringen sie dafür um. So weit so bekannt.
Die Sache ließe sich aber auch andersrum sehen: Gelsen binden sofort unsere Aufmerksamkeit. Für deren Größe ein erstaunlicher Effekt.
Worauf richtet sich Ihre Aufmerksamkeit gerade?
Wer stört wen?
Haben Sie schon einmal gewagt, eine Gelse nicht beim Saugen zu stören? Aus Erfahrung kann ich berichten: Selbst versucht - kein Vergleich. Ich konnte die faszinierende Blutspende von mir zu ihr beobachten. Geduld war allerdings gefragt, doch die hat sich gelohnt. Das Insekt ist abgeflogen und ich blieb sogar ohne Juckreiz zurück.
Sie können sich wieder entspannen: ich fordere nicht 'Nieder mit den Fenstergittern - Alle Macht den Gelsen'. Doch manchmal geraten mit einem achtsamen, liebevollen Blick andere Aspekte in den Vordergrund. Das bedeutet gleichzeitig nicht, dass wir uns freizügig aussaugen lassen sollen.
Weder von Tieren noch von Menschen.
Wie sind Sie?
Nehmen Sie sich doch einen Moment Zeit, hören Sie auf zu lesen und hören Sie hin. Tun Sie´s wirklich - auch ich habe das Schreiben dafür unterbrochen. Es muss ja keine großartige Erkenntnis damit verbunden sein. Was hören Sie gerade? Ich warte einstweilen ...
Wie sind Sie jetzt? Hat sich Ihre Aufmerksamkeit verändert, auf etwas anderes, Neues gerichtet?
In manchen Zeiten geben uns Erfahrungen einen Stich. Wir sind unangenehm getroffen und verletzt.
In anderen Zeiten lädt uns das Leben ein, schlicht zu hören, fühlen, schmecken, riechen, sehen ... und wir sind einfach berührt
Leben ist vielseitig.
Für diese Fülle wünsche ich Ihnen ein offenes Ohr und ein lebendiges Herz.
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