Verstand, Umstand, Kopfstand – wir können bei Verstand sein oder auch nicht, wir können uns in anderen Umständen befinden oder unter Umständen etwas tun, wir können einen Kopfstand machen, um etwas zu erreichen oder auch nicht. So weit, so bekannt.
Um Neuigkeiten wird es dieses Mal nicht gehen, eher um Bekanntes, vielleicht sogar Vertrautes oder Ersehntes: Standhaftigkeit. Die Frage ist nur: Wozu?!
Verhaftet sein
… klingt wenig einladend. Wer legt sich schon gerne in Ketten, setzt sich freiwillig in eine Zelle? Besondere Umstände führen dazu, das wissen wir.
Wie sehr binden wir uns jedoch selbst an innere Unfreiheit, Glaubenssätze, Dogmen, die uns um den Verstand bringen oder auch ausschließlich an ihm festhalten lassen? Beispiele gefällig? Fragen Sie sich frei heraus:
Liebe ich mich wirklich, mit Haut und Haar und Gelingen und Scheitern?
Wert-schätze ich mich, mit und ohne Leistung?
Gestehe ich mir ein glückliches Leben zu, die Sehnsucht danach? Jetzt, nicht später einmal!
Und?
Keine Sorge, wenn Ihnen nicht bei jeder Frage mit dem Brustton der Entschiedenheit ein freudiges JA über die Lippen kam. So leicht ist es nicht und gleichzeitig schon.
Wir könnten auch anderes herum fragen: Wie kann es sein, dass Zweifel aufkommen, wenn es darum geht, geliebt, wertgeschätzt zu sein und dass es wunderbar ist, mit dem gelebten Glück bereits heute zu beginnen?
Sie stammeln, meinen in Ihrer Familie sei das ganz anders gewesen, in Ihrem Umfeld ist das nicht so leicht, was sagen die andern, wenn Sie plötzlich, …
Diese „Freuden-Bremsen“, wie ich sie nenne, kenne ich. Doch wer gibt uns das Recht, daran festzuhalten. Was haben Sie davon, Leben zu blockieren, obwohl es fließen und wachsen will?
Suchen Sie besser nicht nach Argumenten. Jedes einzelne verletzt Ihre Würde, Ihren Wert, hindert Sie an Lebensfreude.
„Dann kann ja jeder tun was er will!“ regt es sich in Ihnen auf? Der Meinung bin ich nicht, weil Lebensbejahung nicht das gleiche wie Beliebigkeit ist. Ich halte es ganz mit dem Hl. Augustinus, der meint „Liebe und tu, was du willst.“ Haben Sie schon einmal jemand von Herzen umarmt und ihm dabei auf den Fuß getreten? Gleichzeitig schließt sich das aus. Nacheinander geht es leider schon.
Wir lieben und verletzen trotzdem, uns und andere/s. Das ist schade, aber wir können daraus lernen, wachsen, reifen. Damit treten wir in eine lebendige Beziehung – zu uns selbst und zu anderen/m.
Frei
Wir kommen mit der Bejahung des Lebens zur Welt kommen, sonst könnten wir nicht über-leben, davon bin ich überzeugt! Manchmal werden wir, aufgrund prägender
Erfahrungen, träge im Erneuern dieser Zusage zum bedingungslosen Geliebt-Sein, wagen nicht mehr, daran glauben zu dürfen. Das ist verständlich, entbindet uns jedoch nicht. Immer wieder, täglich
sind wir gefragt, diese Beziehung mit uns - und auch anderen - zu erneuern, anzuwärmen, uns zu fragen, was uns dazu ermutigt.
Wo ahnen Sie die Sehnsucht in Ihnen, unumstößlich JA zu sich zu sagen?
Wollen Sie erfüllt leben, sich lieben, achten und ehren?
Das Leben verlangt uns eine Antwort ab!
Dieses JA zu uns selbst führt uns in eine Stand-Haft, die lebendig macht und befreit!
Kommentar schreiben